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Rechte in der Filmproduktion

Rechte in der Filmproduktion

Released Wednesday, 20th October 2021
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Wednesday, 20th October 2021
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0:03

Hallo.

0:03

Matti, bist du das?

0:06

Ja, wer sonst?

0:07

Hi, grüß dich. Alter, du ich komme grad ausm Kino, habe mir nebenan angeschaut. Das ist ja so Komödie mit Daniel Brühl in der Hauptrolle und

0:18

sitzt da, guck mir den Abspann an. Alter, da steht dann da relativ am Ende Rechtsberatung von Matti. Bist du das gewesen?

0:28

Das war ich, da hast du völlig recht.

0:30

Alter, krass, wie kommst du denn da hin?

0:32

Ich mache das beruflich.

0:36

Hallo liebe Leute, herzlich willkommen zu einer neuen Folge gefährliches ganze Wissen mit euren drei äh höchst legal auffälligen Nerd-Talkern. Äh Sema, Phil und mir. Na?

0:48

Grüß dich, Moin, hi.

0:49

Na hallo, hallo.

0:50

Hey wie ihr eben schon im Intro gehört habt, haben wir heute einen Gast und die Stimme kommt einigen Leuten vielleicht ein bisschen vertraut vor, denn es ist der Matti. Hey Matti. Na?

1:01

Hallo na? Ihr ihr Halblegalen?

1:07

Ja ja das ist wirklich wirklich am Rande der Legalität hier. Ähm ja du äh du warst du warst also im Abstand zu sehen wie er grad vom Film gehört. Also das sind die die Story hat er uns jetzt schon sieben Mal erzählt und ähm.

1:21

Nicht auf, nee.

1:22

Hört nicht auf, jedes Mal

1:24

diese Story. Ja, wir haben's verstanden.

1:27

Und du warst jetzt und du warst da jetzt zu sehen, weil du da Rechtsbetreuung gemacht hast für diesen Film. Ist das richtig.

1:33

Wir nennen das Rechtsberatung, aber ja das äh.

1:36

Siehst du? Ich wollte ich wollte extra nicht rechts Beistand sagen.

1:40

Wäre gar nicht so also es wäre üblicher als Rechtsbetreuung.

1:44

Ehrlich? Ach so, okay, aber.

1:45

Mhm. Also wir sagen wir ich würde sagen, ich betreue eine Filmproduktion, aber ich würde nicht sagen, ich mache Rechtsbetreuung.

1:55

Und jetzt hat der Jurist sich direkt als Klugscheißer geäußert, äh geoutet und alle Klischees erfüllt. Herzlichen Glückwunsch.

2:04

Top.

2:06

Ja, nee, sehr gut, Ja wir haben dich heute eingeladen, weil wir ein bisschen mehr über dein Berufsfeld des.

2:14

Beraters wissen wollen. Also das das Juristen beim beim Film. Ähm wie wie sieht denn so ein wie also was ist denn, was ist denn dein Aufgabenbereich?

2:23

Also erstmal.

2:25

Wie sieht denn so ein? War mal eine typische Handbewegung.

2:32

Also gleich zum Anfang ähm weiß ich alle irgendwie um dieses Wort glaube ich irgendwie gerade äh drücken. Also ich bin erstmal einfach Rechtsanwalt. Äh ganz ähm,

2:44

banal, wenn man so will, ähm aber unsere Kanzlei ist tatsächlich spezialisiert eben auf den

2:52

Film und Fernsehen. Man könnte auch sagen, den Entertainment Sektor. Ähm wenn man's jetzt nicht irgendwie an an bestimmten Medien festmachen möchte, aber

3:01

in allererster Linie,

3:04

ja, leisten wir Rechtsberatung im im Film- und Fernsehbereich. Ähm das so mal ganz allgemein gesprochen. Genau,

3:11

Ähm was das beinhaltet, hängt tatsächlich maßgeblich eigentlich davon ab,

3:18

wer unser Mandant ist weil sich daran dann auch ausrichtet was eigentlich zu tun ist.

3:27

Was ist denn so das der Maximalausbau? Ich kann mir so vorstellen, dass wir Maximalausbau tatsächlich so ein Kinofilm ist und so eine kleine Indieproduktion da eigentlich sehr langweilig ist oder kommt es auch da drauf an.

3:38

Nee, gar nicht. Überhaupt.

3:39

Setze meinen ich setze mein Geld auf eine langjährige Serie.

3:43

Also vor allem Phil was meinst du mit Maximalausbau?

3:47

Ich meine hinsichtlich so einer ähm Rechtsberatung, ich kann mir durch

3:50

vorstellen, dass so ein äh größerer Film dann durchaus mehr äh Rechtsberatung benötigt als möglicherweise so eine Indieproduktion,

3:59

äh ja dann auch gar nicht so eine äh Reichweite hat und vielleicht auch gar nicht so einen Impact.

4:05

Mhm, nee, kann man so tatsächlich gar nicht mal unbedingt sagen,

4:09

Aber ich ich gehe nochmal ganz kurz einen Schritt zurück ähm also zu diesem

4:14

Thema. Es kommt drauf an, eigentlich wer wer ähm dann unser Mandant ist. Also äh wir haben,

4:21

Schauspieler und auch Regisseure ähm äh bei uns ähm die die wir beraten und da ist das natürlich eher so ein bisschen ähm.

4:31

Ja dass man halt wirklich einzelne Verträge dann dann prüft. Also wir machen in allererster Linie ganz allgemein jetzt auch nochmal gesagt ähm äh in aller Regel Vertragsgestaltung,

4:43

Also wer jetzt bei Rechtsanwalt erstmal daran denkt, dass wir den ganzen Tag ähm im Gericht rumhängen, liegt jetzt in in meinem speziellen Fall ziemlich falsch. Ähm zum gerichtlichen Streit ähm äh kommt es dann wirklich.

4:59

So gut selten. Ähm Und ähm stattdessen steht im Vordergrund, dass man halt äh dass man eben die Mandanten bei den Verhandlungen unterstützt ähm und dann eben auch Verträge gestaltet, mitverhandelt ähm

5:15

und äh dann dem den Mandanten eben durch den ganzen Prozess leitet,

5:20

wenn das nötig sein sollte, was auch immer dann eben ansteht. Die meisten unserer äh Mandanten sind tatsächlich ähm,

5:28

unabhängige Filmproduzenten. Ähm und das heißt, der Schwerpunkt unserer Tätigkeit liegt tatsächlich auch ähm auf der,

5:38

Herstellung von Filmen oder auf der Entwicklung und der Herstellung von Filmen. Ähm aber es kann.

5:45

Konkret Herstellung von Filmen? Also da würde ich jetzt ja zuerst sagen, da denke ich sofort an Kameramann und eben so die Leute, die dann am Dreh dran sind, das wird ja wahrscheinlich dann die die Rechtsberatung weniger sein. Was meinst du denn mit diesem Begriff Herstellung.

5:59

Und darf ich da auch kurz nochmal einen Einspruch.

6:02

Da kurz mal einhaken. Ähm nee, weil mich würde nämlich zum Beispiel auch, weil du dieses Thema gerade Verträge ähm genannt hast auch oder dieses Wort ähm,

6:12

dass wir die beiden Fragen vielleicht auch mal zusammenführen, also sozusagen ne, was beinhaltet das, beziehungsweise was wird in diesen Verträgen eigentlich festgemacht.

6:21

Auch so ein bisschen mit deine Fragefüll, oder? Also nehme ich mal an, ja genau.

6:25

Also meine Frage wäre jetzt tatsächlich noch gewesen, ähm.

6:28

Nicht alle auf einmal.

6:29

Nur vom Grundverständnis. Könnte ich einen Film rausbringen ohne einen Rechtsberatung wahrscheinlich schon, ne? Aber es ist sicherer in vielen Bereichen, ähm da irgendwie jemanden zur Hand zu haben, der sich mit Verträgen auskennt, der sich.

6:42

Ja, natürlich.

6:43

Lizenz, Recht, Musik, Co. Kommen wir wahrscheinlich alles noch zu, oder?

6:48

Ja, also aber das genau, also natürlich ist es ist es absolut es ist rein theoretisch möglich, ähm das auch komplett in Eigenregie zu machen.

6:58

Aber ihr müsst euch natürlich ähm vorstellen, dass

7:02

die gesamte Ende ich sage mal von der von der Entwicklung vom von von der allerersten Idee für einen Film bis hin zur finalen Auswertung, also wenn er dann ähm lizenziert wird an

7:14

ein Filmverleih oder dann ein Weltvertrieb oder wen nicht alles diese ganze Prozess ist ja eine.

7:24

Extrem lange Kette an an einzelnen an an Einzelbeziehungen, zwischen zwischen verschiedenen Parteien

7:31

Ähm und zwischen allen Parteien besteht dann

7:34

in irgendeiner Form irgendwo ein Rechtsverhältnis, weil ja irgendwer immer was von irgendwem anders will. Also,

7:41

Produzent will, dass der Schauspieler im Filmauftritt der Produzent will auch, dass der Kameramann das Ganze filmt.

7:48

Der Verleih will wiederum, dass der äh Produzent, wenn der Film irgendwann mal fertig ist, den Film ihm zur Verfügung stellt. Ähm der Produzent erwartet auf der anderen Seite vom vom Verleih, dass der den Film dann auch,

8:01

vermarktet und entsprechend in die Kinos bringt und und und wo nicht überall hin. Ähm also das sind wirklich

8:08

man man es ist jetzt keine Übertreibung. Das sind hunderte von Rechtsbeziehungen, die alle irgendwo vertraglich geregelt sind natürlich. Ähm

8:17

nicht für alle, für jede Einzelne braucht man dann sicherlich in jedem Einzelfall unbedingt einen Rechtsanwalt, also das

8:24

jetzt auch gar nicht behaupten wollen, weil viele Sachen sind ja auch dann standardisiert oder ähm da.

8:31

Ja da gibt's die die ähm da wissen die Produzenten dann zum Beispiel auch selber was was zu tun ist aber es ist natürlich nicht immer so und wir haben den großen Vorteil,

8:43

ähm dass wir natürlich dadurch dass wir eine Fülle an Mandanten haben ähm,

8:51

auch wahnsinnig viele Projekte sehen und dadurch auch,

8:55

Einblicke eigentlich darin bekommen äh was dann,

9:00

in praktischer Hinsicht funktioniert und was nicht, wo sich Probleme typischerweise ergeben können oder verbergen können und wo nicht. Ähm und das sind natürlich Dinge, die jetzt die man jetzt als als Film schaffender nicht unbedingt.

9:14

Nicht unbedingt weiß, wenn man jetzt nicht äh wirklich eine lange, lange Erfahrung in der Branche hat,

9:20

und da ist es dann einfach hilfreich, wenn man natürlich einen Rechtsbeistand hat, den man dann konsultieren kann und dann und dann mit dem so einen Vertrag besprechen, dass man dann halt auch frühzeitig zum Beispiel die Weichen stellt für später.

9:35

Ich glaube, es macht insofern Sinn, wenn ich vielleicht jetzt einfach mal chronologisch wirklich vorgehe und äh und und einfach mal durch diesen durch den Prozess der ähm,

9:45

ich teil's mal in in in drei Abschnitte durch durch den Prozess der Entwicklung,

9:50

Produktion oder Herstellung und dann Auswertung ähm so durchleite, jetzt nicht in allen Details, keine Sorge, das dauert jetzt nicht drei Stunden, aber,

9:58

Einfach nur mal so zum zum Verständnis.

10:00

Ja, sehr gerne.

10:01

Wie das Ganze eigentlich laufen kann oder habt ihr schon eine Zwischenfrage?

10:06

Soweit nicht.

10:07

Wir grätschen einfach rotzfrech rein, das hast du schon gemer.

10:10

So so kenne ich euch. Ähm.

10:14

Verklagst oder so.

10:18

Ja

10:19

Genau. Habt ihr ja doch nicht.

10:24

Okay. Nee, Bühne, Bühne gehört dir.

10:26

Super. Also, dann fangen wir mal also mit der Entwicklung an. Was was meine ich mit Entwicklung? Entwicklung bedeutet im Endeffekt.

10:34

Was ha vor der Herstellung ähm passiert. Ähm

10:38

Also die Entwicklung bezeichnet wirklich den den gesamten Prozess zwischen,

10:43

zwischen der ersten Idee

10:45

Ähm und dann bis dahin, bis die Finanzierung des Films äh geschlossen ist ähm äh kann man sagen. Man kann das Ende auch dann vielleicht ein bisschen früher ziehen, aber das ist jetzt ein terminologische Spielerei.

10:59

Darf ich da schon mal eine Frage stellen.

11:01

Oh, das ging jetzt aber schnell, Micha.

11:03

Ähm nee und zwar äh du hast gerade gesagt äh also Entwicklung und natürlich sozusagen von der ersten Idee bis zum Abschluss der Finanzierung. Ähm,

11:13

kann man, also gibt's das denn auch, dass dann zwar schlimme Idee, also so wie man's jetzt aus dem Design oder so kennt, das sind einfach auch eine Idee auch geschützt wird oder rechtlich betreut wird, dass man sagt, hey pass auf, ich habe eine Idee für einen Film,

11:23

Kann man die schützen lassen. Also jetzt nehmen wir mal zum Beispiel so ein ja kommt so ein Christopher Nolle und sagt so, pass auf, ich möchte so einen Film machen, der handelt von Zeitreise und zwar läuft äh laufender Sachen irgendwie vorwärts als auch rückwärts und so, so das ist meine Idee.

11:38

Kann man die schützen lassen.

11:40

Also das.

11:43

Noch kein Treatment gibt auch.

11:45

Gut, in dem Fall nein. Also tatsächlich ist jetzt die die bloße Idee, solange sie sich nur in deinem Kopf befindet, ist ist jetzt nicht geschützt. Also wenn wir jetzt zeitgleich die gleiche Idee haben, ähm,

11:58

dann ist das nicht geschützt. Wenn du's aussprichst,

12:02

Ähm dann kann das natürlich, wenn es jetzt die urheberrechtliche ähm ich sage mal die Hürde des des Schutzes reißt, also.

12:12

Ich sag's mal untechnisch. Wenn's wenn's kreativ genug ist, das ist jetzt rechtlich.

12:19

Also eine gewisse Schöpfungs.

12:19

Ganz sauber, aber nur mal so zum Verständnis, wenn die gewisse Schöpfungshöhe erreicht wird, das ist jetzt schon etwas technischer, das ist besser, ja. Ähm.

12:28

Dann ähm ist das geschützt. Das Problem ist, wenn es einfach nur ähm,

12:33

ohne es jetzt irgendwie zu Papier zu bringen, dann wirst du am Ende wahrscheinlich einen Beweisproblem haben. Ähm,

12:40

Also das heißt, in dem Moment wurde etwas zu Papier bringst und zum Beispiel ein Treatment erstellst oder ein Exposé, dann ist dieses Exposé in der konkreten Form ähm,

12:49

möglicherweise geschützt, wenn es eben die die Schöpfungshöhe erreicht ähm und dann.

12:54

Geschützt, aber zumindest auch schutzwürdig.

12:58

Schutzwürdig ist, kommt drauf an. Also wenn jetzt wie gesagt, wenn die Schöpfungshöhe erreicht wird, die nötige, dann dann ist das so.

13:05

Es reicht nicht, dass ich sage, ich habe da eine Idee für einen Film, äh da ist ein Mann und eine Frau und die verlieben sich so und dann kann ich.

13:11

Nee, das ist das ist definitiv zu zu generisch. Exakt

13:16

Also das das wird so nicht funktionieren. Und selbst bei einem Exposé ähm äh kann auch mal im Einzelfall fraglich sein, ob das jetzt also weil da wären ja so grobe Parameter eigentlich,

13:26

ähm kann dann schon fraglich sein, ob da jetzt überhaupt die die nötige Schöpfungshöhe erreicht wird. Ähm aber das ist jetzt eine eher theoretische Diskussion, aber

13:35

im im Prinzip habt ihr's ja, es geht ja jetzt schon in die richtige Richtung, also,

13:40

die die ganze Entwicklung fängt an bei einer Idee oder wenn's jetzt keine keine ähm,

13:46

originäre Idee ein eines Autoren zum Beispiel ist, sondern wiederum auf einem vorbestehenden Werk basiert, also zum Beispiel auf einem Roman dann fängt die Entwicklung eigentlich immer damit an, dass man dieses Buch,

14:00

oder was auch immer für ein Werk es ist ähm optioniert. Ähm das heißt, man macht dann einen sogenannten Options- und Verfilmungsvertrag,

14:09

in dem folgendes besprochen wird der erste Teil ist der Optionsvertrag und der zweite Teil sozusagen ist der Verfilmungsvertrag und erstmal tritt der Optionsvertrag,

14:22

in Kraft und in dem wird geregelt ja ich Autor gebe dir Produzent.

14:28

Räume dir eine eine exklusive Option ein, auf den Erwerb der Buchrechte, also der Verfilmungsrechte an meinem Buch.

14:37

Für, sagen wir mal, zwei Jahre und wenn du mir noch ein kleines bisschen mehr Geld zahlst, dann drei Jahre, wenn wenn dir das nicht ausreicht und in dieser Zeit kannst du dann versuchen ähm,

14:48

ein sinnvolles Drehbuch zum Beispiel auf auf Grundlage des Buches zu entwickeln.

14:54

Und das dauert natürlich erst mal ein bisschen und dann geht dann zieht der dann zieht der Produzent los glücklich, dass er jetzt diese rechte,

15:01

hat, die da dürfen auch in der Zwischenzeit dann niemand anderes vergeben werden und dann wird er.

15:07

Dem Fall auch erworben. Richtig, also.

15:09

Nee heißt noch nicht erworben. Das heißt das heißt da fließt Geld für die Option

15:14

Das ist aber ein relativ überschaubarer Betrag und wenn der Produzent es dann schafft, in diesen zwei Jahren ein ein vernünftiges Buch, Drehbuch zu entwickeln,

15:25

Und ähm diesen Film zu finanzieren, dann wird er irgendwann die Option ausüben,

15:31

mit Ausübung tritt dann automatisch einen schon ganz am Anfang mit verhandelter Verfilmungsvertrag in Kraft. Ähm und da steht dann drin, ich Autor räume dir Produzent,

15:42

Verfilmungsrecht an meinem Buch ein. Du darfst hier auf diesem auf Grundlage dieses Buchs einen Film machen und diesen Film,

15:50

Im Normalfall umfassend also weltweit in allen Medien und Sprachfassungen auswerten.

15:56

Meine Frage ist äh bei bei diesem Optionsvertrag, wo dann sozusagen die das Verfilmungsrecht dann auch dann

16:02

gültig wird. Da ist die Summe dann aber zum Beispiel für die, diese Option dann gelöst oder das Verfilmungsrecht, ist dann auch schon sozusagen im Vorhinein verhandelt. Also

16:12

in dem Optionsvertrag steht quasi drin, okay, falls es zu einer Finanzierung kommt und so weiter, bekommt der Auto jetzt, keine Ahnung, hunderttausend Euro.

16:18

Falls die Option ausgelöst äh ausgeübt wird

16:22

ob die Finanzierung steht oder nicht, ist dem ist dem Autor total egal der will nur wissen übt der Produzent am Ende die Option aus oder nicht. Das steht jetzt im Ermessen des Produzenten, wenn er so verrückt ist und sagt ich äh über die Option auch jetzt schon aus, ohne dass ich weiß, dass der Film überhaupt

16:39

stattfinden wird. Gut, das ist natürlich ein finanzielles Risiko, weil dafür wird dann dass die das

16:46

die Vergütung für diese Verfilmungsrechte ist natürlich ein Vielfaches höher als jetzt die kleine Gebühr, die man für die Option am Anfang gezahlt hat.

16:54

Geht das, das mit einem Auto mehrere ähm Optionen gemacht werden zum Beispiel, also dass jetzt zwei Leute sagen, okay also zwei Leute oder drei Leute, drei Produzenten haben jetzt eine Option auf dieses Buch.

17:07

Dann ja oder oder schließen die sich gegenseitig aus immer.

17:11

Rein theoretisch aber das wird nicht nie passieren, weil du du wirst du wirst natürlich immer ähm eine exklusive Option verhandeln.

17:20

Das wäre ja, das wäre ja ein Warnwitz, sonst würdest du ja in die Entwicklung gehen und

17:24

die Entwicklung kostet ja Geld und das ist ja der ganze Punkt bei an dieser Option, dass dieser ganze Entwicklungsprozess kostet,

17:32

Nicht so viel wie die Herstellung des Films, aber schon sehr, sehr viel Geld. Also du musst ja in einem Drehbuchauto

17:38

musst du ja Geld zahlen erstmal für für'n für ein Exposé oder Treatment ähm dann mit einem Drehbuch ähm wenn du eine Serie machst hast ja mehr als nur ein Drehbuch verschiedene Episodendrehbücher

17:50

und dann halt auch rumtingeln und und und das Projekt pitchen. Das kostet alles Geld. Also das sind das sind äh Kosten, die sich da ansammeln. Ähm,

18:00

die du ja nicht einfach äh riskieren möchtest. Und.

18:04

Ähm deshalb, deshalb gibt es dann oft dann auch Partnerschaften zwischen verschiedenen Produzenten, das ist oft dann zum Beispiel in kleiner, unabhängiger Produzent, der der einen Stoff ausgemacht hat, der den er interessant findet,

18:19

Und dann sucht er sich zum Beispiel einen großen Partner, ähm äh wie zum Beispiel also ein großes Studio, wie zum Beispiel, sagen wir mal einfach Warner Brothers. Ähm und sagt dann, hier pass auf, ich habe hier folgende Idee,

18:31

Stoff habe ich optioniert ähm wollen wir den gemeinsam entwickeln,

18:37

Weil dann kann kannst du natürlich die Entwicklungskosten dir teilen ähm und dann sagt der große Partner, es muss jetzt auch kein großer Partner sein, aber dann sagt der Partner, okay, cool, machen wir,

18:46

Da geben wir unseren Beitrag dazu aber wir wollen natürlich jetzt schon festlegen,

18:54

und das und das für die Zukunft. Zum Beispiel wer produziert das Ganze dann eigentlich? Wer ist dann mit welchem Anteil an den Rechten am Film ähm beteiligt und mit welchem Anteil an den Erlösen? Ähm

19:06

und so weiter und so fort. Und das ist dann so ein so ein Co-Entwicklungsvertrag, der.

19:11

Tatsächlich sehr sehr schwierig oft ist, weil man ja in einem ganz an einem ganz frühen Punkt eigentlich steht, aber ein Blick,

19:20

ganz weit in die Zukunft werfen muss. Ähm und alle möglichen Eventualitäten bedenken. Also da empfiehlt es sich halt wirklich auch

19:28

intensiv mit den Mandanten drüber zu sprechen, was habt ihr damit vor, wo wo wollt ihr damit hin? Ähm wie wichtig sind euch bestimmte Aspekte, wie kreative Kontrolle

19:37

oder äh wollt ihr einen höheren Erlösanteil am Ende haben und so weiter und so fort. Das sind das sind halt wirklich so die Fragen, die dann im Raum stehen.

19:47

Das mit den Optionen erinnert mich so ein bisschen an diese ganzen Sachen, die wir bei den Comic Verfilmungen umsehen, ne. Also ein Sony Pictures, der quasi,

19:55

Gezwungen ist, regelmäßig Spiderman Filme zu verfilmen, äh weil sonst die Option ausläuft und irgendwie an den an den Rechte äh Geber dann zurückfällt. Äh das ist ja im im Kern nichts anderes, richtig?

20:08

Das geht in in eine ähnliche Richtung, genau, also dass du äh das ist eine andere Form von Optionen, aber das ist auch eine Option tatsächlich, dass du

20:16

dann äh miteinander vereinbarst, dass du jetzt erst mal einen Film machst und dann hast du, genau, da hast du eine Option auf eine Folgeverfilmung und die musst du dann innerhalb eines bestimmten Zeitpunktes aus äh Zeitraum ausüben

20:30

Genau und bist dann sozusagen verdammt dazu ähm weitere Filme zu machen, es sei denn.

20:37

Filme zu machen.

20:38

Na ja musst du natürlich nicht, aber es scheint ja relativ lukrativ zu sein, so ein Spider-Man-Film zu machen, ähm hört man jedenfalls. Also aber genau, das ist das, das ist so ein so ein Punkt. Ähm.

20:52

Ja wenn dann wenn dann irgendwann die Entwicklung abgeschlossen ist, also wenn man sich dann man sucht sich dann ähm Co-Produktionspartner ähm oder Co-Finanzierungspartner und versucht dann erstmal ähm äh quasi das das,

21:06

Das Konstrukt auf die Beine zu stellen, wie wird dieser Film jetzt hergestellt?

21:13

Ähm wer wer ist sozusagen, wer geht hier voraus? Wer ist ausführender Produzent? Ähm wer ist Ko-Produzent ohne in die physische Herstellung involviert zu sein? Also das heißt, du bist dann eigentlich,

21:27

eher darauf beschränkt Geld zu geben, aber hast auch ein gewisses kreatives Mitspracherecht oder wer ist zum Beispiel nur

21:34

Co-Finanzier, das heißt, wer gibt einfach nur Geld, hat aber keine Mitspracherechte und wer kriegt, wie viele Rechte hinten raus und wer ist wie, an welchen Erlösen beteiligt, ähm aus welchen Territorien und so weiter und so fort.

21:48

Das ist das ist relativ komplex und das kann sich wirklich sehr sehr lange hinziehen das auszuhandeln, weil das nicht nur davon abhängt,

21:57

ich sag mal von der Verhandlungsposition, von der Verhandlungsmacht und den jeweiligen Interessen der Parteien, sondern das ist in Deutschland und Europa auch.

22:08

Zusätzlich dadurch verkompliziert, dass wir einen sehr.

22:13

Ein sehr starkes Fördersystem haben mit öffentlichen Geldern, also eigentlich kein Film annähernd kein Film, kommt irgendwie ohne ohne öffentliche Gelder aus, weil's einfach,

22:23

zu teuer ist, einen Film herzustellen,

22:26

Dabei haben wir natürlich nur von den im Durchschnitt ein Budget, was nur ein Bruchteil dessen ist, was du in Amerika ähm veranschlagst, aber nichtsdestotrotz ähm niemand ist jetzt in der Lage, einfach so irgendwie wie diese ganzen Millionen hinzulegen.

22:40

Das heißt, in der Regel ist so ein Film ähm äh bis annähernd zur Hälfte äh durch äh öffentliche Gelder eigentlich äh mitfinanziert. Und diese öffentlichen Förderungen,

22:52

wiederum, haben als Voraussetzung dafür, dass sie dir Geld geben natürlich auch ihre äh also haben Richtlinie äh Richtlinien erlassen, ähm in denen dann drinsteht,

23:02

welche Voraussetzungen du eigentlich erfüllen musst, um Fördergelder zu bekommen.

23:08

Das kann bei regionalen Förderungen sein, dass ein ein Teil ähm zum Beispiel in der Region Nordrhein-Westfalen ausgegeben werden muss oder Hamburg, Schleswig-Holstein oder Berlin-Brandenburg, je nachdem wo die wo die wo die lokale Förderung sitzt.

23:22

Ähm äh bei der bundesweiten Förderung, also von der von der FFA jetzt zum Beispiel im Kern der der ganz klassischen Filmförderung ähm.

23:32

Wird dann ähm werden dann andere äh äh Kriterien verlangt. Das muss eine gewisse Relevanz besitzen sozusagen für die für die für für für Deutschland. Ähm,

23:43

und muss jetzt zum Beispiel erwarten lassen, dass da auch am Ende Geld mitgemacht wird. Ähm und dann gibt's ein Gremium, was dann tagtäglich äh,

23:52

in regelmäßigen Abständen und die entscheiden dann über die Förderanträge, weil's natürlich in aller Regel mehr Anträge gibt, als ähm äh als Geld vorhanden ist.

24:01

Fördertöpfen.

24:02

Und und und das Ergebnis wird dann in den äh Verträgen dann auch nochmal festgehalten.

24:07

Du musst zumindest die Verträge darauf ausrichten.

24:11

Das Ganze wird dann zum Beispiel nochmal erschwert, also da darf natürlich nichts in den Verträgen irgendwie geregelt sein, was jetzt den Förderrichtlinien widerspricht, also die Förderrichtlinien sagen zum Beispiel, weil zum Beispiel

24:23

das was du von der FFA bekommst, die die die klassische deutsche ähm Förderung, das ist ein Darlehen, was du äh

24:29

zum Teil zurückzahlen muss. Das heißt, sie haben auch ein Interesse daran, dass der Film am Ende Geld macht. Deshalb sind zum Beispiel,

24:37

Die Produzenten-Gagen gekappt. Bei 250tausend Euro. Mehr darfst du dir gar nicht ins Budget schreiben.

24:45

Ähm und auf sowas musst du natürlich dann achten, wenn du ähm wenn wenn du wenn du dann den die Verträge so zusammenzoost, komplizierter wird's nochmal, wenn du eine eine,

24:57

ähm eine grenzüberschreitende Koproduktion hast, ähm zum Beispiel Deutschland und Holland und du willst aus beiden Ländern,

25:06

äh Fördergelder bekommen. Wer werden beide Förderungen in Deutschland und Holland sagen, ja, aber nur wenn der Film als Deutscher, beziehungsweise als holländischer Film qualifiziert?

25:18

Auch da wieder bestimmte Voraussetzungen erfüllt. Und dann gibt es ein bilaterales Abkommen zwischen Deutschland und Holland, das sagt okay, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind.

25:28

Dann ist es in Ordnung, dann hast du auch Zugriff auf die deutsche oder holländische Förderung.

25:34

Sehe tatsächlich oft bei amerikanischen Produktionen, dass äh scheinbar da auch deutsche Förderungen hinter stecken. Äh hast du da eine Idee, womit das zusammenhängen könnte?

25:44

Das überrascht mich jetzt eigentlich ein bisschen. Ähm hast du da ein konkretes Beispiel?

25:49

Zu viele, um sie hier zu nennen. Äh.

25:53

Nein, aber also weil weil eigentlich die Amerikaner ähm.

25:59

Die Amerikaner sind in der Regel eigentlich nicht daran interessiert ähm mit äh Europa äh zu co-produzieren oder Kot zu produzieren?

26:09

Eins von beiden. Ähm, weil's einfach zu zu kompliziert ist und und sie auch innerhalb der USA ähm schon ausreichend Möglichkeit haben, ähm ihre Filme auf die Beine zu stellen. Die haben halt andere Fördersysteme. Also da ist es ja oft so, dass die irgendwelche

26:25

ähm so was äh haben oder es irgendwie ihr seht ja ständig irgendwie Georgia im Abspannen, ne, diesen diesen Pfirsich dann,

26:33

ähm der ist dann halt ähm massiv gefördert worden vom vom Bundesstaat Georgia. Ähm solche Sachen, aber aber amerikanisch, europäisch ist jetzt nicht die Regel zumindest. Also üblicher wäre,

26:47

wirklich äh pannen-europäisch, wenn man so will,

26:52

mit zwei oder mehr Ko-Produzenten aus Europa, was die Sache dann verkompliziert,

26:58

weil's dann gibt da noch eine eine europäische European Convention, die es irgendwann mal äh von von diversen Staaten ähm erlassen worden.

27:09

Ähm und da stehen dann so Sachen drin wie halt Höchstgrenzen für die Finanzierung. Also jetzt darf der der majoritäre Co-Produzent darf nicht mehr, zum Beispiel als 70 Prozent der Finanzierung beitragen, weil ansonsten werden die

27:22

anderen Länder total klein gehalten und dann reicht das wieder nicht, um halt dort bei denen jeweils sich für die Förderung zu qualifizieren und so weiter und so.

27:30

Wir müssen dich mal für das Thema der Filmfinanzierung einladen.

27:36

Das ist eine du. Phil, das ist das ist eine Welt für sich das ist wirklich eine Welt für sich und das ist das ist was, was einen wirklich,

27:45

ähm einem wirklich den Schlaf rauben kann, ähm weil dann weil dann diese ganzen Einzelinteressen der Beteiligten, Produzenten,

27:54

ähm auf einen Nenner gebracht werden müssen und gleichzeitig rennst du aber hinterher und und musst halt zwingend diese diese öffentlichen Vorgaben einhalten, damit du überhaupt

28:05

anerkannt wirst als deutsche Produktion, also holländische Produktion und so weiter und so fort. Ähm das ist wirklich extrem komplex und an der Stelle

28:15

wenn man's vielleicht bis jetzt noch nicht geglaubt hat an der Stelle, ist es dann gar nicht so schlecht, wenn man.

28:21

Im Rechtsbeistand hat, ähm der einen da einfach auch durchleitet,

28:26

und auch in der Lage ist diese diese ganzen Regelwerke und Gesetze auch zu lesen, zu verstehen und umzusetzen. Ja.

28:38

Aber äh also für hat das grad ganz richtig gesagt. Ich glaube wir müssen tatsächlich nochmal einen separate eine separate Sendung machen für äh das Thema Filmfinanzierung. Ähm,

28:48

jetzt wäre sozusagen meine Frage, also wir haben jetzt, glaube ich, den Teil der Entwicklung soweit auch,

28:55

einigermaßen abgedeckt, richtig? Ähm das heißt, der nächste Teil ist dann die Herstellung.

29:03

Richtig, ein ein Nachsatz vielleicht noch kurz zur Entwicklung, ein ein ich sage mal, ein Exotengebiet, was aber tatsächlich immer häufiger auftaucht, ist natürlich auch ähm.

29:13

Die Betreuung von Projekten, die inhaltlich problematisch sein könnten, zum Beispiel aus,

29:20

Persönlichkeitsrechtlicher Perspektive. Also ich nenne mal das Beispiel so eine so eine true Crime-Serie, ne? Ähm wo dann über einen echten Fall

29:29

will nicht sagen berichtet wird, sondern in einer fiktionalisierten Form. Aber dann ist, steht er trotzdem im Raum, könnte das möglicherweise,

29:38

Persönlichkeitsrechtlich problematisch sein. Könnte da jemand, der der da der da drin vorkommt und der dann vielleicht auch als reale Person

29:46

hinter so einer fiktionalisierten Figur erkennbar ist, könnte der möglicherweise einen Unterlassungsanspruch

29:52

gegen diese Produktion haben und das ist natürlich der Todesstoß für jede für jede Auswertung, wenn du den ins Kino bringen möchtest den Film und dann kommt ein Gericht und untersagt den erstmal vorläufig.

30:03

Ähm und sowas muss natürlich auch abgeklopft werden. Ganz massiv ist das und das machen wir auch relativ häufig ähm.

30:11

Ganz äh äh relevant ist das natürlich auch bei Dokumentation.

30:14

Dokumentationen haben komplett anderes Anforderungsprofil als als eine fiktionale Produktion. Ähm da ist dann viel mehr relevant und das spielt jetzt schon in dem Bereich Herstellung äh hinein, also ich

30:27

Direkt über. Bei einer Dokumentation zum Beispiel hast du ja auch ganz viel Drittmaterial, was du verwenden möchtest, also Clips aus anderen äh die du online gefunden hast oder aus anderen Filmen oder oder ähm Interviewpassagen und so weiter und so fort, die du halt verwenden möchtest und dann musst du irgendwie abklopfen

30:45

können wir das machen? Und wenn ja, kriegen wir das vielleicht auch hin, ohne allzu viel Geld auszugeben.

30:52

Und das ist so, das ist eigentlich so die Standardfrage. Kriegen wir das, müssen wir dafür Geld verzahlen? Müssen wir das irgendwie lizenzieren? Und dann musst du halt ähm das Ganze aus urheberrechtlicher,

31:03

zum Beispiel prüfen und sagen, ja das da könnten wir jetzt das Zitatrecht anwenden oder was auch immer dann die die rechtliche Begründung ist

31:12

warum du das möglicherweise machen kannst, so ein so ein Clips aus einer anderen Produktion einzuschneiden ohne dass du im Erlaubnis fragen musst

31:20

was dann in aller Regel ja auch mit einer Geldzahlung einhergeht, was dann aus Budget schlägt.

31:26

Okay, ich habe das verstanden für Dokus, aber wie ist denn das jetzt echt für so größere Produktionen, also so fiktionale Produktion oder so etwas, was jetzt eher weniger based in der true Story ist?

31:37

Genau ähm also da ist es dann so, das wäre jetzt so der der äh ich will nicht da sagen der Regelfall, aber natürlich ähm äh kommt kommt relativ häufig dann vor ähm.

31:50

Dass wir dann das sogenannte production Leadal übernehmen. Das ist ähm also die Betreuung der Herstellung der Produktion. Ähm,

31:59

Du hattest eingangs mal.

32:00

Abstand genannt wurdest.

32:02

Und der Grund, warum ich im Abspann genannt wurde und du du hattest ja ähm ich glaube viel, du hattest am Anfang die Frage gestellt, ob das sich eigentlich,

32:10

auswirkt, wenn jetzt irgendwie eine kleine wenn's auf der einen Seite eine kleine Indieproduktion ist oder auf der anderen Seite ähm so eine so eine eine große Blockbuster-Produktion.

32:22

Es ist es ist natürlich mit einem etwas größeren Aufwand verbunden, aber es gibt gleichzeitig auch.

32:31

Etliche Aufgaben, die die auch bei den ganz winzigen Produktionen erfüllt werden müssen. Das heißt, es ist jetzt nicht so, dass das irgendwie proportional mit dem Budget,

32:40

Der Arbeitsaufwand dann auch ansteigt, sondern der ist eigentlich auch bei Klein- und Kleinstproduktionen ähm schon sehr hoch. Ähm weil dann eben,

32:50

Äh die Verträge mit allen Mitwirkenden gemacht werden müssen. Also Cast und Crew.

32:55

Ähm das kann teilweise pauschal gemacht werden, also wenn wenn sich natürlich irgendwie nicht also wir machen jetzt nicht jeden Vertrag einzeln für für jeden jeden Beleuchter.

33:06

Aber äh ich sage mal so das, was man so als key personal bezeichnet, also die die Schlüsselposition, die werden natürlich schon einzeln ausverhandelt und,

33:17

Verhandlungen begleiten wir dann auch oft mit und ähm reagieren dann zum Beispiel auf Anpassungswünsche von Agenturen ähm.

33:26

Oder versuchen halt irgendwie diesen diesen Vertrag so ein in sonstiger Weise ähm mitzuverhandeln und zum Abschluss zu bringen.

33:34

Ein anderes Thema eben diese Sachen wie zum Beispiel diese ganzen diese das was man so als bezeichnet also das sind zum Beispiel ähm ähm Drittmaterial also,

33:45

Clips, Footage aus anderen Produktionen, ähm,

33:50

Musik ist ein ist ein riesen Thema natürlich aber dann auch solche Sachen wie wenn wir drehen.

33:59

Müssen wir eigentlich irgendwen um Erlaubnis fragen,

34:02

Ähm also zum Beispiel solche Motivverträge dürfen wir eigentlich an an Ort XY drehen. Ähm wie ist es mit den

34:11

wenn wir mitten in auf auf öffentlichem Straßenland drehen, wie ist es eigentlich mit den mit den Leuten im Hintergrund? Dürfen die da im Bild sein? Wie ist es mit äh Läden, mit mit mit Werbeplakaten, die im Bild sind? Ähm oder irgendwelche geschützten Marken, irgendwelche Logos, die dann die dann halt, weil man in der Öffentlichkeit dreht, eben auch,

34:31

unweigerlich mit dem Bild sind oder dass dann die.

34:35

So so in wenigen Worten, wie ist es denn dann tatsächlich so? Klar, äh jetzt kommt der Jurist und sagt, kommt drauf an. Ähm.

34:42

Immer drauf an?

34:43

Das habe ich genau, das habe ich zwischenzeitlich gelernt. Ich höre auch äh Juristen-Podcasts und da ähm ist das immer die Quintessenz, aber ja das ist.

34:52

Das liegt in der Sache. Die ITler.

34:54

Sagt das nicht, es kommt drauf an.

34:56

Ja, aber ähm tatsächlich so im Groben, so über alles, lässt sich da so eine Pauschale natürlich juristisch nicht belastbare Aussage treffen, wie denn genommen

35:05

Mit solchen typischen Szenarien. Irgendwo musst du ja drehen und in der Regel drehst du ähm vielleicht auch unter Beteiligung von nicht beteiligten Bürgern.

35:15

Einen Film äh die im Hintergrund lang laufen oder du hast dann vielleicht tatsächlich mal eine Ortsmarke zu sehen. Was sind denn so diese grundsätzlichen Herangehensweisen?

35:26

Als ich beschränkt's mal auf weil du so wie du's jetzt gerade gesagt hast, also das hat's das hat schon eine ganz gute Bandbreite abgedeckt ähm

35:35

Aber ich beschränk's mal auf ein Beispiel. Also es gibt zum Beispiel im im Urheberrecht, weil ja nicht ausgeschlossen ist, dass du jetzt zum Beispiel irgendwas urheberrechtlich beschütztes im Hintergrund siehst,

35:44

gibt's die sogenannte Panoramafreiheit ähm das heißt alles was,

35:49

Wenn die Kamera in in ähm in einer Position in einem öffentlich zugänglichen Ort steht und ähm,

35:59

eine Fußgängerperspektive einnimmt, also jetzt nicht mit einer Drohne sozusagen zum Beispiel erhöht oder mit einem Kran, sondern wirklich eine Fußgängerperspektive, alles, was ich als normaler Fußgänger sehe.

36:10

Ich dann grundsätzlich auch filmen. Ähm wenn die wenn das Material ähm,

36:19

dauerhaft, dort installiert ist, also jetzt nicht nur zum Beispiel vorübergehend wie so eine spontane Kunstinstallation, da gab's mal einen einen Rechtsstreit zum Beispiel über diese Reichstag-Verhüllung von Christo.

36:31

Ähm der dann halt geklagt hat, dass Leute das Ding fotografiert haben

36:36

ähm oder gefilmt haben ähm und da war dann halt die Frage, ja ist das jetzt eigentlich permanent? Also wirklich auf Dauer angelegt oder ist das jetzt irgendwie nur vorübergehend? Das wäre so eine Frage, mit der man sich dann dann beschäftigt

36:48

oder ähm wenn dann die Kostümabteilung ankommt und sagt, pass auf, ähm hier ist es doch so, der trägt doch jetzt irgendwie folgende Markenklamotten. Dürfen wir die eigentlich im Bild zeigen?

36:58

Ist die Frage, ist das jetzt eigentlich.

37:01

Zulässig oder müssen wir das irgendwie abklären mit den Rechteinhabern der Marke? Wenn der jetzt irgendwie ein Adidas Pulli trägt ähm und das sind so Fragen und da gebe ich jetzt die klassische Antwort, es kommt drauf an.

37:14

Ähm und das müssen wir mit damit müssen wir uns dann eben beschäftigen und da dann die entsprechende Antwort geben ähm und die Kostümabteilung oder die die Ausstattungsabteilungssehnenbild

37:28

versuchen dadurch zu leiten durch diesen Prozess.

37:32

Und und und mit dem dann abzuklären, was geht und was nicht und welche Vorsichtsmaßnahmen man zum Beispiel ergreift ähm oder wie man zum Beispiel auch Probleme vermeidet. Man kann ja auch zum Beispiel, wenn's jetzt irgendwie nicht zwingend nötig ist, dramaturgisch, kann ja auch was abkleben.

37:47

Ist ja zum Beispiel auch eine eine Lösung. Am Ende.

37:52

Das ist dann der Grund, warum dann auf irgendwie einem Apple Laptop oder so dann einfach so ein hässlicher Punkt aufgeklebt ist oder irgendwie solche Geschichte.

37:57

Einen Sticker. Genau.

38:02

Genau genau das ist der Grund. Weil man einfach dann zum Beispiel sagt uns ist das egal, was für ein Laptop das ist. Das ist jetzt hat jetzt auch überhaupt keine dramaturgische Funktion ähm da machen wir einfach einen Sticker drüber und dann müssen wir auch niemanden fragen und dann ist dann hat.

38:15

Aber wie wäre das genau? Okay, also das ist dann einfach, weil nicht gefragt wird, aber grundsätzlich kann man sagen, hey, wir benutzen hier diesen Apple-Laptop. Da wird Apple dann jetzt ja zum Beispiel kein Geld für verlangen, oder? Also, weil ich meine, das ist ja kostenlose Werbung dann ja für die.

38:30

Genau, also das ist das ist dann so ein bisschen man man steht dann oft auch vor der Entscheidung, klären wir das jetzt mit dem mit den ähm Markeninhabern,

38:40

Das kann natürlich manchmal auch von Vorteil sein, weil man sich ja vielleicht auch als Produktion was davon verspricht, weil man das vielleicht,

38:48

sich sponsern lässt. Ähm und dann halt eine Vereinbarung schließt. Ihr stellt uns das zur Verfügung.

38:54

Umsonst, dann müssen wir kein Geld für für Requisiten ausgeben ähm und dafür sieht man dann, äh dafür habt ihr dann halt die Gewissheit, dass euer Produkt dann auch äh im Bild zu sehen ist. Da muss man dann aus rechtlicher Sicht wiederum aber,

39:08

ein paar andere Sachen bedenken, weil zum Beispiel, wenn das eine Produktion ist unter Beteiligung von einem öffentlich-rechtlichen Sender, dann werden die in der Regel,

39:17

Richtlinien haben ähm äh was Productplacement angeht.

39:22

Die du dann aber äh die du dann einhalten musst und und berücksichtigen musst und da musst du auch wieder aufpassen ähm dass zum Beispiel bestimmte,

39:31

Beistellungen, wie man wie man sagt, dann dann einen gewissen Wert zum zum Beispiel nicht überschreiten, ähm dass das auch alles dann,

39:40

den Sendern äh transparent vorgelegt wird und die informiert darüber werden ähm was eigentlich äh eben auf welcher Grundlage Sponsoring Vereinbarungen und so weiter im

39:51

In der Produktion am Ende zu sehen ist. Ähm und das sind halt auch wieder so rechtliche Fallstricke, die man die man dann beachten muss. Mhm,

39:59

damit nicht irgendwann das böse Erwachen kommt und dann der Sender sagt, der.

40:04

Natürlich dann auch, wenn er wenn er das mitfinanziert hat, ähm der will den Film am Ende auch abnehmen natürlich und dann sagen, okay, hast du alles richtig gemacht und wenn er sich das dann anschaut und dann irgendwie an allen Enden und Enden plötzlich,

40:16

Product Placement herrscht, dann wird er das schlicht und ergreifend nicht abnehmen und dann hast du als Produzent ähm ein Problem, sagen wir mal.

40:27

Ja und mit solchen Sachen ähm beschäftigt man sich dann eben in diesem Bereich Production League. Ähm

40:35

Also es ist wirklich die gesamte Bandbreite von Cast and Crew Agreements über Cleanence Fragen ähm bis dann irgendwann der Film fertiggestellt ist.

40:44

Und viele viele von diesen Sachen hast du ja aber gerade gesagt, laufen dann wahrscheinlich über so Standard irgendwie Arbeitgeber, Standardverträge oder wie auch immer oder also jetzt irgendwelche Oberbeleuchter, da gibt's dann irgendwie,

40:56

Branche, die üblichen Tarif in der Branche oder so oder einen Standardvertrag und fertig ist.

41:02

Also es gibt jetzt nicht den einen Standardvertrag, aber es gibt natürlich ähm,

41:07

Also Produzenten greifen natürlich gerne auf auf ähm die Vertragsvorlagen zurück, die sie ähm vorher schon hatten, wobei man immer natürlich,

41:15

aufpassen muss, dass die auch ähm rechtskonform sind, also dass sich jetzt wenn sich irgendwas in der Rechtssprechung verändert hat

41:22

Ähm und jetzt zum Beispiel die die urheberrechtliche,

41:26

rechte Klausel, die da auch ja standardmäßig drin ist, ähm dass die zum Beispiel ähm äh immer noch korrekt ist und und zeitgemäß

41:36

oder das Ganze, was bei diesen Arbeitsverträgen natürlich ganz wichtig ist, äh dass die arbeitsrechtlich ähm äh auch konform gehen.

41:45

Das ist in den letzten anderthalb Jahren auch nochmal eine ganze Ecke akuter geworden, weil natürlich Corona,

41:52

ähm Produktion viel riskanter gemacht hat, äh weil jederzeit mit einer eigentlich mit einer Unterbrechung rechnen musst.

42:00

Dann ist die Frage, wie welchen Freiraum gibt dir das Arbeitsrecht eigentlich, ähm was ja in Deutschland traditionell sehr arbeitnehmerfreundlich ausgestaltet ist,

42:11

Spielraum gibt es den Produzenten im Vertrag zum Beispiel Vorkehrungen zu treffen für den Fall einer Produktionsaussetzung wegen Corona.

42:21

Kannst ja nicht einfach alle feuern wie in den USA. Aus gutem Grund. Das ist ja auch richtig so, aber natürlich musst du ein bisschen aufpassen, dass du halt das finanzielle Risiko,

42:30

äh irgendwo gerecht verteilst, dass du jetzt nicht irgendwie das das du jetzt nicht ganz alleine äh dem auf Gedeih und Verderb ausgeliefert bist als Produzent,

42:41

Aber das sind so diese diese ähm Interessenabwägung, die man dann halt,

42:46

ja man versucht das dann auszutarieren ähm im im rechtlich zulässigen Rahmen.

42:52

Und eben zu gestalten. Und einzelne Verträge ähm ja du hast Recht, also die die das Gross sozusagen ähm wird dann natürlich über,

43:02

über ähm äh wird dann relativ gleich behandelt und das das

43:06

ähm kann dann auch die Produktion, die haben dann ja einen Herstellungsleiter, der sich um dieses um diese Herstellung kümmert. Ähm das kriegt er auch gut alleine dann hin und dann gibt's natürlich wieder andere ähm äh Cast and Cool Greens in den Schlüsselpositionen,

43:21

die dann die dann in der Regel dann auch ähm,

43:25

zusammen mit der Rechtsberatung ähm mit uns dann eben zusammen äh verhandelt und abgeschlossen werden, um da auf Nummer sicherzugehen, dass das halt auch alles soweit passt.

43:38

Schon gesagt, jetzt bis jetzt bist du sozusagen durch den Produktionsprozess sozusagen durch, wenn ich das jetzt äh richtig verstanden habe und jetzt geht es in den in die dritte Stufe in.

43:50

In die Auswertung. Hach, ja ich habe mal ich war mir nicht ganz sicher. Aber wenn ich so einen Juristen hier in der in der Runde habe, muss das richtige Wort ja auch fallen, ansonsten.

43:58

Nix Falsches sagen.

43:59

Genau, ja ja, ich fühle mich so beobachtet. Ja, ja.

44:00

Gegen dich verwendet werden. Ja.

44:04

Genau und ähm das wäre dann eben die die Auswertung und ähm

44:12

das Lustige ist eigentlich, also das wären dann,

44:15

jetzt so zum Beispiel Verleihverträge, also dass du dir dann für Deutschland ein Verleih suchst oder für die Welt äh einen einen Weltvertrieb, also du könntest natürlich auch theoretisch als Produzent rumtingeln.

44:25

Und dann in jedem Land versuchen in jedem Territorium deinen Film selber zu platzieren, aber es läuft in der Regel eigentlich anders.

44:32

Ähm weil lustigerweise über diese über diese Fragen der der Auswertung wird ironischerweise zu einem,

44:41

zum ganz großen Teil schon vor der Produktion, noch während der Finanzierungsphase entschieden. Warum? Weil auch zum Beispiel ähm ein Verleih,

44:52

wird in die Finanzierung integriert. Ähm das läuft dann zum Beispiel so, dass dann ähm der Produzent geht dann zu einem Verleih und und pitscht dann das Projekt und sagt, bist du interessiert und sagt der Verleih, finde ich super. Ich glaube, das wird ein Kracher,

45:08

Ich bin bereit, dir einen Betrag X zur Finanzierung zur Verfügung zu stellen und dann hast du kannst du da schon mal einen einen Haken dranmachen, hast halt einen Teil deines Budgets schon mal finanziert,

45:19

Ähm mit dem äh Haken allerdings ähm für dich als Produzent, dass das äh zum Beispiel über so eine sogenannte Minimum-Garantie gelöst wird. Das heißt,

45:30

ähm da wird dann später in dem Lizenzvertrag, der mit dem Verleih geschlossen wird, da das läuft ja dann grundsätzlich so, dass der Verleih

45:38

ähm diesen Film auswertet, also an die Kinos, dann auch verkauft und oder halt eben lizenziert ähm ähm und dadurch Geld einnimmt

45:47

Und das Geld, was der Verleih einnimmt, wird zu einem gewissen Prozentsatz zwischen ihm und dem Produzenten geteilt.

45:54

Aber der ganze Kerch bei dieser Minimumgarantie ist, dass.

45:59

Erlösteilung mit dem Produzenten erst dann einsetzt, wenn diese Minimum-Garantie zurückgedeckt ist, also wenn der Verleih so viel eingenommen hat.

46:07

Er sozusagen wieder bei null steht, weil er hat eine Million im Voraus zum Beispiel investiert,

46:12

hat eine Million auf den Tisch gelegt. Das ist jetzt ein sehr extremes Beispiel. Ähm das heißt, er darf erstmal eine Million Erlöse machen,

46:20

Verleih, bevor er überhaupt was mit dem Produzenten teilen muss.

46:25

Das wird deshalb wird das alles erstmal schon in diese ganze Frage Verleih und auch im Weltvertrieb wird dann alles im Voraus eigentlich abgekaspert.

46:33

Und da ist zum Beispiel die große große Schwierigkeit, dass du diese ganzen Territorien miteinander ähm in in Einklang bringen musst,

46:42

aber nicht nur die Territorien, dass jetzt nicht plötzlich aus Versehen ähm das gleiche Recht,

46:48

für zweimal fürs fürs Land vergeben, für ein Land zum Beispiel vergeben werden, sondern man muss äh man kann natürlich das Ganze ähm auch noch weiter aufteilen dann zum Beispiel sagen, du kriegst jetzt nur die Kinorechte in Land X.

47:02

Und ähm der andere kriegt dann, der hast du irgendeinen Sender, der kriegt dann die Fernsehrechte.

47:09

Für so und so so lange. Das ist das eine, dann kannst du über Sprachfassung reden, kannst natürlich dann dann sagen, okay, du kriegst die Fernsehrechte, aber bitte nur in der synchronisierten Fassung,

47:20

kriegt er halt keine nicht die Originalversion auf Deutsch, sondern darf halt nur die französisch-synchronisierte Fassung zum Beispiel auswerten. Ähm

47:30

oder es gibt dann jetzt aus irgendeinem Vertrag oder vielleicht auch aus Gesetz, zum Beispiel das Filmfördergesetz.

47:36

Schützt ja dieses Kinofenster. Ich meine, ihr habt da neulich mal drüber gesprochen, auch in einer anderen Sendung, ähm dass ja ein gesetzlicher Schutz das Kino der Kinoauswertung ähm

47:46

erfolgt. Das heißt, ein Film, der öffentliche Fördergelder bekommen hat, ähm darf,

47:52

nicht sofort im Fernsehen oder über Streaming ausgewertet werden, sondern muss erst ins Kino kommen.

47:59

Und das muss dann auch natürlich in den Verleihverträgen ähm berücksichtigt werden und darf dann jetzt nicht nirgendwo zu Überschneidungen kommen. Und das kann schon ziemlich defizit werden, weil da ganz unterschiedliche,

48:12

zu berücksichtigen sind, also ähm bedeutet, dass du für eine gewisse Zeit ähm,

48:18

ein bestimmtes Recht nicht auswerten darfst, weil irgendjemand anderes noch den Daumen drauf hat, aus welchen Gründen auch immer

48:25

wirtschaftliche Interessen oder Piraterie ähm oder sei es eben jetzt äh aufgrund der Förderung. Und das muss eben ganz fein aufeinander abgestimmt werden und das ist,

48:35

echte Fummelarbeit und die machen wir dann in der Regel auch.

48:40

Was ich so bemerkenswert finde ähm,

48:44

Wenn da wenn man da so ein Verkehrsrechtler hat, dann macht dann so ein bisschen äh Verkehrsrecht oder wenn man ein Urheberrechtler hat, äh jetzt mal so plakativ dann

48:53

ist er sehr spezialisiert in Urheberrecht. Aber was sich bei dir so raushöre, ihr müsst irgendwie solche Persönlichkeitsrechtsthemen berücksichtigen, ihr habt Arbeitsrechtsthemen an der Backe, ihr habt

49:03

aber auch ähm dann eben solche Themen wie Panoramafreiheit an der Backe. Ähm es geht aber auch um äh hatte ich schon Urheberrecht gesagt? Es geht um Markenrecht. All das hatten wir jetzt schon be

49:14

Nicht eigentlich so production Legal, so ein Rechtsanwalt, so eine Rolle wie du und deine Kanzlei es einnimmt, immens aufwendig und man muss äh also und hat auch sehr anstrengend, weil man eben dann nicht nur den Fokus auf,

49:27

Ein Rechtsthema hat, sondern im Grunde sehr, sehr viele zusammenhalten muss und das auch noch rechtlich belastbar.

49:35

Ja, nee, das sollte rechtlich belastbar sein. Das ist immer immer ganz gut. Ähm ähm.

49:43

Nee, aber das das trifft den Nagel wirklich auf den Kopf. Also ich werde tatsächlich oft gefragt, also wenn ich irgendwie sage, was ich mache und dann so, ah okay, hier so Urheberrecht und so.

49:53

Ja klar steht Urheberrecht irgendwo

49:56

in gewisser Hinsicht, im im Zentrum der Arbeit, weil natürlich Geld wird mit der Auswertung von Filmen verdient und das sind urheberrechtliche Lizenzen. Punkt. Ähm das ist natürlich,

50:08

daran hängt es alles, aber dieser gesamte Prozess der Herstellung eines Films,

50:14

wirklich eine das ist eine Querschnittsmaterie, also wenn man sagt Filmrecht oder Entertainmentrecht oder wie auch immer man's jetzt betiteln möchte, ist wirklich eine Querschnittsmaterie, die sich aus ganz, ganz vielen Einzelbereichen speist.

50:29

Und ähm. Du, du, du ähm klar kannst du dich dann auch auf einzelne Bereiche dann spezialisieren, aber grundsätzlich ähm musst du dann tatsächlich so einen Allrounder sein,

50:41

und auf auf wirklich ganz ganz unterschiedliche Fragen Antworten haben. Also ähm wie wie wir in der Coronazeit wirklich ähm.

50:51

Also wie dann wie wie ich eben schon gesagt habe, wie wie wie am Anfang der Pandemie plötzlich das Arbeitsrecht ähm äh in höchstem Maße relevant geworden ist für uns, was was halt vorher.

51:02

Das spielt schon eine Rolle natürlich im Normalfall, aber im Normalfall geht auch nichts schief.

51:06

Sage ich mal, beinahe bei so einer Produktion und dann dann werden alle ganz normal bezahlt. Keiner wird wird rausgeschmissen. Du musst jetzt nichts auf irgendwie unterbrechen.

51:16

Und dann gibt's auch keinen Streit und dann werden natürlich auch so arbeitsrechtliche Regelungen, die auch in den Verträgen drinstehen

51:22

auch im besten Fall gar nicht relevant und das war natürlich in der Coronazeit ganz, ganz anders und und ähm hat wirklich,

51:30

ganz besondere Herausforderungen mit sich gebracht. Also insofern hast du hast du völlig recht. Es ist eine es ist eine Querschnittsmaterie.

51:38

Krass, Was sind denn so, also wenn man wenn äh gibt es so ganz klassische äh Rechtsfettnäpfchen, wo du sagst, okay, dass in die sollte man nicht treten, beziehungsweise die dir so über

51:50

Weg gelaufen sind und du so sagst, och also das ist so ein,

51:55

Klassiker, das das das macht man einfach so. Nicht da sollte man sich tatsächlich juristisch absichern.

52:05

Also absichern solltest du dich also wenn du wenn du so viel Geld, ja, nein, im Ernst, also wenn du also überleg mal, wie viel wie viele Millionen auch in so in so Produktionen drinstecken ähm also du wärst wirklich verrückt, wenn du dich nicht,

52:19

absichern würdest irgendwie. Also an an an wenigstens den Schlüsselstellen einen Juristen einschaltest. Ähm,

52:26

ist schon eine wahnsinnige Budgetverantwortung ähm und da kann einem auch,

52:32

wirklich salopp gesagt als als Produzent wirklich der Arsch auf Grundeis gehen. Ähm wenn dann mal was nicht nicht funktioniert. Ähm.

52:41

Insofern ähm einfach so die Fehler sind, also diese Absicherung an sich, das ist jetzt ein allgemeiner Punkt, aber was ein Punkt, der mir,

52:51

ganz banaler Punkt, der einem wirklich immer und immer wieder begegnet im Bereich Production Legal, ist eben diese Frage, ähm darf ich eigentlich Drittmaterial verwenden, ohne dafür, um Erlaubnis zu fragen und da wird dann,

53:05

gerne ähm mit nicht gefährlichem Ganzwissen, sondern wirklich mit gefährlichem Halbwissen gearbeitet ähm.

53:12

Heißt die Sendung.

53:13

Deswegen heißt die Sendung so. Ähm ähm weil dann halt oft zum Beispiel so was ein Begriff reingeschmissen wird, wie das ist doch bestimmt fair use.

53:25

Alles schön und gut, aber dieses Konzept existiert in Deutschland zum Beispiel gar nicht. Das ist ein Rechtsbegriff aus dem aus dem angloamerikanischen Bereich. Ähm der,

53:36

Eine ungefähre Entsprechung bei uns in Deutschland hat ähm im Zitatrecht. Aber das Zitatrecht ist eine ganze Ecke ähm,

53:45

enger als jetzt als jetzt dieses Konzept fair used, das heißt,

53:49

wenn wenn dir das einer entgegenhält, dann kannst du eigentlich immer gleich sagen ganz langsam, wir müssen noch mal einen Schritt zurückgehen. Das können wir so nicht.

53:58

Halt's Stopp. Also das das wäre wirklich so ein so ein klassischer Bereich und und ähm,

54:07

kann man sich auch noch so sehr auf den Kopf stellen ähm und und und versuchen irgendwie findige Lösungen ähm zu finden. Also ich meine, dabei helfen wir tatsächlich natürlich. Also ähm auch eine Produktion dann so zu gestalten, dass dann Zitatrecht auch funktioniert,

54:22

es dann auch wirklich belastbar ist. Ähm das kann auch mal mit kreativen Änderungen einhergehen.

54:30

Aber ähm nicht jede Lösung, nicht jede Lösung ist wirklich eine Lösung am Ende. Ähm also da da müssen wir dann auch manchmal rigoros sein und und ähm,

54:41

ganz klar sagen, das wird so nicht funktionieren.

54:47

Das wäre so ein so ein so ein Klassiker. Ähm zum Beispiel. Aber in aller Regel muss man sagen tatsächlich, also weil weil ja auch also,

54:54

mit Produzenten arbeitest, die die die schon viele Jahre Erfahrung haben, die die kennen ja die die Problemstellen, die die denen ist das ja die die kommen ja auf dich auch oft gezielt zu,

55:07

und sagen pass auf, ich habe hier folgendes Problem,

55:11

ich ich weiß, das ist ein Problem. Wir müssen es aber gemeinsam lösen. Also äh in in aller Regel läuft das Ganze auch harmonisch ab und nicht irgendwie in dem Sinne, dass wir jetzt die diejenigen sind, die irgendwie die Mandanten belehren. Also wir sind ja wirklich.

55:25

Ganz ähm ganz eng eingebunden in diesen Herstellungsprozess,

55:31

und wirklich mit mit diesem Day today Business dann in dieses Day today Business auch involviert ähm,

55:38

damit man einfach konstruktiv miteinander wirklich die diesen diesen Film auf die Beine stellt und einem da auch nichts durchrutscht,

55:45

Also es ist schon eine sehr, das ist es ist schön. Es ist wirklich muss ich auch an der Stelle mal sagen, es ist wirklich auch wahnsinnig schöne Arbeit, weil man weil man auch ähm,

55:55

sehr nah dran ist am am am Herstellungsprozess des Films. Ähm

56:00

hängt natürlich vom Projekt ab. Manchmal ist man nur in die in die Entwicklung eingebunden, irgendwie ein Buchoptionierung. Manchmal ist man wirklich von von von A bis Z über mehrere Jahre dabei. Ähm

56:10

oder man wird dann irgendwie später dazu gerufen, wenn's wenn's an irgendeiner Ecke mal mal klemmt. Ähm also ist wirklich ganz unterschiedlich.

56:19

Ähm finale Frage von mir. Wie lange ähm ist denn so ein äh Prozess? Also äh jetzt natürlich äh begleitet sich das dann auch durch die Produktion herdurch ähm und ich,

56:32

und und das hängt dann natürlich von der von der Drehzeit ab. Ähm ich habe aber verstanden, dass sobald dann Drehschluss ist im Grunde alles schon mehr oder weniger zumindest in trockenen Tüchern ist, also vorher abgeklärt wurde ähm natürlich auch da gibt's bestimmt nochmal Nachjustierung oder nochmal Nachklärung aber ein großer Batzen

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findet sich ja, soll ich das verstanden in der Vorklärung? Was sind denn da so ähm

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ähm ja Vorlaufzeiten, die dann da so juristisch äh in der Regel auftreten.

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Also vom vom Beginn der Entwicklung bis ähm bis zur Fertigstellung des Films können können mehrere Jahre ohne Weiteres vergehen. Also

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Das hängt davon ab, wie wie reibungslos auch die die Entwicklung läuft, die Finanzierung läuft. Ähm

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Der eigentliche Herstellungsprozess, also die die also wir sind in der Regel

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Es es wird ruhiger in der Regel so so in in der in der Mitte der der Dreharbeiten ungefähr, weil dann so die kritischsten Fragen geklärt sind, auch mit den mit den Kreativabteilungen. Ähm und dann dann läuft das Ganze in der Regel.

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Dieser dieser reine Herstellung, das sind das sind dann da hängt dann tatsächlich das von der Größe der Produktion ab ähm.

57:49

Ja von von vier Wochen bis bis mehrere Monate, ähm die dann irgendwie, weiß ich nicht, wenn wenn er mal für fünf Monate gedreht wird bei bei einer wirklich großen Produktion.

57:59

Aber die das das was wirklich viel Zeit kostet ist ist wirklich diese diese Entwicklungszeit und dann die die Produktionsanbahnung, also mit der Finanzierung ähm,

58:10

zieht sich oft wirklich über über Monate hin hin.

58:14

Und bis dann der Film erscheint, das ist natürlich also durch die ganze Postproduction gegangen ist ähm und dann auch einen Release-Termin hat. Ähm.

58:23

Das kann sich sehr lange hinziehen, also äh es gibt äh es gibt Produktionen, an denen wir seit.

58:31

Mehr als zwei Jahren beteiligt sind, die dann planmäßig erst nächstes Jahr jetzt veröffentlicht werden zum Beispiel.

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Also das ist das ist jetzt kein kein Ausnahmefall. Ähm,

58:43

Andere gehen dann schneller, wenn der Produktionsaufwand vielleicht ein bisschen geringer ist und dann auch gibt's kein vorbestehendes Werk. Das heißt, muss jetzt auch nicht irgendwie optionieren, sondern gehst halt direkt mit Autoren in die Entwicklung. Ähm,

58:55

ähm dann dann sind's halt vielleicht anderthalb Jahre zum Beispiel, aber das das wäre schon relativ ähm relativ kurz.

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Verstanden. Oh, krass. Lange Laufzeiten.

59:11

Was ist denn so tatsächlich so der abschließende Rat sozusagen an alle Filmemachenden aus deiner aus deinem Blickwinkel?

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Du meinst aus rechtlicher Perspektive, der der Rat an alle Filmschaffenden.

59:29

Immer schön absichern.

59:30

Holt euch einen.

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Immer schön absichern. Nein, aber das ist das ist tatsächlich also ähm das kann man auch ganz ohne Scham sagen. Also das ist natürlich,

59:44

meine es auch wirklich ernst. Also die Absicherung ist schon wichtig. Ähm.

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Man muss jetzt nicht nicht immer jeden zwingend jeden einzelnen Schritt minimal begleiten, aber ich kann schon sagen, dass die.

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Die Investition. Die wird sich im Zweifel lohnen, dass du dass du dann tatsächlich jemanden konsultierst ähm wie ich eben schon gesagt habe, grade auch als Produzent kannst du's dir eigentlich gar nicht erlauben ähm,

1:00:11

überhaupt nicht auf auf irgendeine juristische Beratung zurückzugreifen, also die großen ähm Produzenten, die also die die haben ja auch ihr ihre ganzen Inhouse-Rechtsabteilungen aus gutem Grund.

1:00:23

Ähm aber auch wenn du jetzt irgendwie so ein wenn du halt ein eine normale Person bist und einfach Talent,

1:00:31

Autor bist oder Regisseur oder Darsteller ähm da lässt sich halt natürlich oft viel rausholen, wenn du jemanden einmal drüberschauen lässt über einen Vertrag, der dann halt schnell sagt, okay pass auf ähm das und das und das äh geht aber besser.

1:00:46

Sei es jetzt rechtlich ähm oder oder halt von von von wirtschaftlichen Bedingungen ähm oder beides geht ja oft auch

1:00:54

Hand in Hand, ähm letzten Endes. Also es lohnt sich schon. Also ich werde werde da schon grundsätzlich ähm vorsichtig,

1:01:02

komplett auf so was zu verzichten.

1:01:04

Okay, klares Statement.

1:01:07

Megaspannendes Thema. Vielen lieben Dank.

1:01:10

Hat jetzt doch länger gedauert, als wir uns ursprünglich vorgenommen haben. Ähm ich hoffe, es lag ich hoffe, es lag nicht alleine an mir. Ich weiß, ich habe viel geredet, aber ähm.

1:01:22

Wäre mir auch sehr interessiert zwischengefragt.

1:01:24

Genau. So, ganz genau.

1:01:25

Ja also ich freue mich, dass das auch bei euch auf Interesse gestoßen ist. Und ähm ja, hoffe, ihr habt was daraus mitnehmen können.

1:01:34

Ja, wenn ich einen Film mache, komme ich zu dir. Das ist hängengeblieben.

1:01:36

Ja.

1:01:38

Dann vielen lieben Dank.

1:01:40

Das ist sehr im Rahmen des Wahrscheinlichen.

1:01:44

Irgendwie.

1:01:45

Ja sehr gut.

1:01:47

Ich sage mal so, also es gibt es gibt in dieser Runde, die die sich hier gerade unterhält ja vielleicht auch ähm den ein oder anderen Beteiligten, der schon mal einen Film miteinander gemacht hat der glücklicherweise nie das Licht der Welt erblickt hat.

1:02:01

Weiß nicht, was du meinst.

1:02:03

Ja ich weiß auch nicht.

1:02:04

Ja.

1:02:05

Ja. Ja und mit diesem Mysterium äh sollten wir dich auch entlassen, lieber Matti. Äh vielen Dank für den.

1:02:12

Wir hätten damals, wir hätten damals die die Standardszenenklauseln vielleicht reinnehmen sollen?

1:02:18

Das stimmt. Nee, also.

1:02:21

Mit dem spannendsten.

1:02:24

Ja ja wirklich. Ja nee, das war in meinen Augen war das alles fair use.

1:02:29

So so war's, so war's.

1:02:32

Ja ganz genau.

1:02:34

Na gut, ja aber äh vielen Dank dir noch mal, Matti. Ähm ich bin sicher, wir hören uns äh nochmal wieder.

1:02:43

Bis zum nächsten Mal.

1:02:46

Ich will's hoffen. Bis bald.

1:02:49

Tschau.

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