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Orange/Teal: Farbduo des Teufels

Orange/Teal: Farbduo des Teufels

Released Wednesday, 2nd June 2021
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Wednesday, 2nd June 2021
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0:04

Jo, Micha, ich bin's, Phil, hi, grüß dich.

0:07

Du sah äh ich ich bin grad am Aufräumen von meinem Wohnzimmer, habe das Blu-ray-Regal mal komplett frei gemacht und ey, ist dir schon mal aufgefallen

0:16

alle Blu-rays oder fast alle Blu-rays, wenn ich mir die so die die das Titelcover angucke, haben irgendwie die gleiche Farbe, die sehen alle gleich aus.

0:24

Ja, die sind so orange blau, ne? Äh Orange Orange, Orange.

0:29

Was?

0:33

Ja hallo, herzlich willkommen zu einer neuen Folge gefährliches Ganzwissen mit SEBA, Phil und mir.

0:39

Gute.

0:40

Hallo, eure drei Farben Beige. Ähm wir wollen

0:44

über. Wir wollen heute äh ein bisschen ein bisschen Farbe mit ins Spiel bringen. Äh wir reden heute nämlich über ein Thema, was so ein bisschen in der

0:53

Ja, wie soll ich sagen, in der in der Film affin, äh Kamera, Affin, Bildbearbeitung, saffine Community, schon seit längerem Begriff ist, aber vielleicht vielen Leuten einfach so

1:02

beim äh ja Flanieren irgendwie durch die Innenstadt, wenn man irgendwie Poster sieht oder irgendwie ne, Online-Werbung und so. Äh vielleicht nie so richtig aufgefallen ist, aber wir heute einfach mal ein bisschen dazu ermutigen wollen.

1:14

Da mal genau hinzusehen, nämlich warum sehen eigentlich alle Kinoposter orange blau aus? Und wenn ihr da mal googelt.

1:21

Dann kommt ihr auch sehr schnell auf auf eben dieses dieses Thema. Das sind so ein Poster wierknight, Wonder Woman, äh keine Ahnung, Identity, Fantastic Four, haste nicht gesehen

1:33

Die sind dann irgendwie alle in diesem in diesem Doppelton, also die sind immer orange blau. Und äh da wollen wir uns heute mal ein bisschen bisschen mit beschäftigen.

1:41

Ja, es ist mega spannend, weil ist mir so vorher auch nie aufgefallen und dann ähm hast du dieses Thema gedroppt. Dann habe ich gesagt, hä, was ist das denn? Und tatsächlich, je länger man sucht, desto mehr äh Belege findet man dafür. Da muss

1:54

also ein System dahinter stecken.

1:57

Genau, da steckt, da steckt ein System, da die die fiesen Hollywood-Studios nutzen einfach unsere unsere

2:04

äh jämmerliche menschliche Existenz aus hier, genau. Nee, da steckt tatsächlich ein System hinter. Ähm äh um da ein bisschen äh sozusagen den Einstieg zu finden, müssen wir eigentlich erstmal so ein bisschen über über Farbtheorie und über äh Farbfilm auch reden. Also

2:20

Das Ganze hängt nämlich ein bisschen zusammen eben mit diesem Thema Colorgrading, was ja einigen Leuten schon mal einen Begriff wahrscheinlich gewesen ist, also beschreibt sozusagen die

2:29

die die Farbbearbeitung von einem von einem Kinofilm ähm oder nicht nur Kinofilm, sondern jegliche Art von von Video oder Film. Ähm.

2:39

Und äh hat eigentlich damit angefangen, dass man irgendwann Farbfilm entdeckt hat, also

2:44

Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts äh hat man dann irgendwann, ne, ausm Schwarz-Weiß-Film dann halt den Farbfilm äh entwickelt.

2:52

Nicht zufälligerweise quasi, weil Schwarz-Weiß bildet ja irgendwie die Wirklichkeit so nicht ab. Wenn man sich umguckt, also war sozusagen der der Farbfilm da auch der

3:00

relativ logische Schritt schnell. Ähm ja und seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts hat sich da aber gar nicht so viel getan, also das heißt, klar wurden die Farbfilme immer besser und so, aber eigentlich

3:10

Film halt so wie er war. Ähm trotzdem ist natürlich Film halt irgendwie auch ein gestalterisches oder ein kreatives Medium. Man will dann ja auch gucken, dass man

3:19

die irgendwie auch durch eine gewisse Farbgestaltung ja besser bearbeiten kann, besser hervorheben kann und so weiter.

3:27

Ja, so wie in so einem wie so ein Sonnenuntergang, der dann also ganz unabhängig jetzt von Blau und Orange, wo wir generell drüber sprechen, aber so einen Sonnenuntergang soll natürlich warm sein und einen so abholen und so was. Sowas mache ich jetzt. Das ist einfach so die Emotion da rüberkommen, ne.

3:39

Genau, genau. Oder du machst irgendwie einen Film, der jetzt irgendwie in der dystopischen Zukunft spielt, dann möchte halt, dass der irgendwie, also ein gutes Beispiel, dass er halt zum Beispiel äh Report, der halt total bleich und ausgewaschen aussieht und so, ne?

3:52

Ähm also genau so, ne, was kann dein Narrativ am besten unterstützen eigentlich? Weil,

3:58

wir haben halt die ganzen Parameter, wie Ton, Schnitt und so weiter und dann ist aber eben auch die Frage, okay, wie sieht der Film eigentlich aus? Also, was für eine visuelle Identität hat der eigentlich? Ähm.

4:08

Und das war halt zu Zeiten von Filmen eigentlich durch sozusagen sehr ja starre Faktoren immer geprägt, also zum einen spielt natürlich äh die Farbe des Lichts am Set.

4:21

Die man verwendet eine Rolle, also wie ist der Film ausgeleuchtet, dann natürlich auch Requisite, ne? Also was für Farben haben die Leute eigentlich an

4:29

wie welche Farben haben und solche Geschichten. Dann natürlich die Art des verwendeten Films auch, also da gibt's ja auch verschiedene Arten von Film

4:39

manchen, manche sehen ein bisschen weicher aus, manche haben irgendwie einen Stein Kontrast, manche betonen Blautöne stärker und so weiter und dann am Ende, was auch ein riesen äh Anteil noch daran hat, ist dann quasi die Entwicklung und die Vervielfältigung des Films. Also du hast dann

4:53

so fotochemische.

4:56

Labore, wie halt Technikala und so, die sich ja eben dann darauf spezialisiert haben, so einen Film dann auch äh genau dahin zu bringen, ähm.

5:05

Wo er hingehört. Und es war eigentlich über sehr lange Zeit vor allem ein fotochemischer Prozess. Ähm da gab's dann noch ein paar ähm Innovationen in dem Bereich auch, aber ähm der große Bang kam dann eigentlich erst im Jahr zweitausend.

5:19

Irgendwie zweitausend als dann rauskam von den Cohens weil das der erste Film war der verwendet hat, das heißt Film sozusagen gescannt in digitale Form gepackt.

5:35

Dann mit diesem digitalen Masterformat

5:38

angefangen Bildmanipulationen, also eigentlich wie Photoshop für Film vorzunehmen, also quasi zu gucken OK

5:45

Hauttöne, in welchen Bereich wollen wir die pushen? Wie wollen wir irgendwie Grüntöne behandeln? Und so weiter, wie sehen die Schatten aus, wie sehen die Highlights aus und so weiter und so.

5:53

Aber aber es ist jetzt ja äh kurze kurz nochmal äh zum Verständnis

5:57

Ich meine, das war früher doch aber auch ganz genauso. Also es war ja jetzt ja früher auch nicht. Also wenn ich mir Zauberer von Os angucke, ist jetzt ein sehr, sehr alter Film, ähm aber auch da, der war sehr bunt, der war schon

6:06

der war sehr krass. Äh auch auch da gab es doch auch eine Manipulation an der Farbe. Was macht denn den Unterschied oder wo hat jetzt wo haben die Cohens da irgendwie jetzt den Unterschied gemacht? Im Gegensatz zu früher.

6:19

Ja, früher der Prozess war halt äh also vor allem jetzt bei bei Visit of ours, weil das ja wirklich äh also ganz, ganz, ganz vorzeitlich ist, sozusagen.

6:29

War das halt ein fotochemischer Prozess. Das heißt, es wurde sozusagen ganz analog manuell sozusagen gemacht. Äh wie wird der Film entwickelt? Welche Art von Film wird da benutzt?

6:38

Wie kriegt man das hin, dass die Farben so aussehen und so weiter. Also so so eine Filmentwicklung sieht ja so aus, dass der so ein durch so einen Entwicklerbad fährt.

6:45

Dann eben die Zusammensetzung der Chemie verwendeten Chemikalien sorgt dann dafür, dass der Film so aussieht oder so oder so. Und all diese diese Dinge passieren da halt. Und bei den Coins war's aber anders. Die haben halt einfach ihr negativ genommen, haben das

6:58

gescannt oder ihr ihr positiv meinetwegen und haben

7:02

dann mit der digitalen Datei, also als ob du jetzt so ein JPEG Image hast oder wie auch immer, ne, also wenn du jetzt so ein Foto eigentlich aus deiner Digitalkamera ziehst zum Beispiel, haben das dann in ihre Software reingeladen und haben das Ganze dann sozusagen digital am Rechner gemacht.

7:15

Anstatt es halt fotochemisch manuell zu machen.

7:18

Nix, ist ja nix anderes wie viele Digitalfotografen, ne, die jetzt äh quasi im Bereich der Fotografie heutzutage Fotos digital aufnehmen. Ähm da gibt's ja auch diese Unterscheidung zwischen JPEG und Raw, ne, wo du

7:31

die Rohdaten nimmst und die dann am PC so ich sage mal manipulieren kannst oder einstellen kannst.

7:38

Die Wirkung hin, die du erzielen willst, ne.

7:41

Genau. Genau. Und das geht natürlich in so einem digitalen Bereich halt noch viel, viel, viel detaillierter und

7:48

einfach die Menge an Daten, die dann auch in so einem digitalen Datensatz drin sind, ist halt einfach enorm und du kannst dann wirklich das Bild zerlegen

7:57

in alle möglichen äh sozusagen Hautfarben und Sekundärfarben und äh die Schatten einzeln, die Highlights einzeln, die Mitteltöne einzeln, die Hauttöne einzeln und so weiter und.

8:08

Genau.

8:09

Aber das ist äh ganz cool, dass du das mit ähm mit den Kornbrüdern gerade erwähnt hast, weil mir ist das das erste Mal aufgefallen bei ähm

8:17

der Herr der Ringe. Da gab's ja damals auf DVD zig Sondereditionen mit irgendwelchen Extras, die stundenlang gingen. Und ähm die waren auch digital gecolorgraded und ich fand, ich

8:27

diese Doku, also dieses Making of dazu, so super spannend, wie die wirklich ähm die Szenen einzeln bearbeiten konnten, dann noch mal Schatten hervorheben oder halt tatsächlich das Bild irgendwie dunkler machen können oder heller. Ja.

8:40

Ja, ja, genau, also alles, alles quasi Tools, die Filmemacher so an die Hand jetzt bekommen haben, äh ja, die das Tor zur Hölle aufgestoßen haben.

8:49

Wenn man sich jetzt mal deine Blu-ray-Sammlung anguckt, weil am Ende trotz all der fantastischen Tools läuft's darauf hinaus, alles sieht grad orange blau aus.

8:59

Und warum warum ist man sozusagen jetzt nach gut zwanzig Jahren von digitalem Color-Grading im Film, dort angekommen, wo man angekommen ist

9:07

Und natürlich sagen wir das jetzt so salopp, so alles sieht orange blau aus. Natürlich sieht nicht

9:12

alles orange blau aus. Es ist aber durchaus so ein äh so ein so ein Trope eigentlich, dass halt äh Blockbuster-Kino schon in diese Kehrbasis, dieser typische Blockbuster, Michael Bay Look.

9:24

Der dann gerne sozusagen auf alles drübergebügelt wird. Aber auch da, das hatten wir eben schon gesagt

9:30

was verstärkt dein Narrativ? Also du hast zum Beispiel einen Film äh wie Hör oder irgendwie eine romantische Komödie oder irgendwas. Und die Filme sind halt zum Beispiel ganz anders gegradet. Also die sehen natürlich anders aus, weil es geht nämlich darum, okay, was ist das eigentlich für eine Geschichte? Also was versucht man da

9:43

erzählen, zu transportieren und welcher Look passt da dazu am besten? Tatsächlich ist es aber so, dass Action Kino Post zweitausend

9:51

ist dann einfach sehr stark in diese ähm Orange-Teel ähm Schiene gedriftet.

9:57

Und warum?

9:58

Genau, warum? Äh das hängt damit zusammen, äh da müsst ihr jetzt einmal euch alle mental zurückversetzen in den Kunstunterricht in der Grundschule.

10:07

Ach herrje, ach herrje. Oh, da kommt Traumata wieder hoch, sagt.

10:11

Genau. Thema verfehlt, sechs. Ja, genau. Äh, nee, da muss man mal zurückgehen oder ja, also in den Kunstunterricht in der Schule, aus dem Grund, weil da nämlich ganz.

10:22

Primäre ganz einfache Farbtheorie ähm ins Spiel kommt. Nämlich, es gibt vielleicht, erinnert ihr euch aus der, aus der Schule, gab's dieses Farbrad.

10:32

Das war quasi wie so ein wie so eine Regenbogen als Rad. Also ne, dann hat so irgendwie blau und lila und rot und orange und so. Und das ging einmal so rum. Und da gibt's halt bestimmte Primärfarben

10:45

und dann innerhalb dieses Fahrrads gibt's dann noch serkundär Farben und so weiter und so fort. Und jetzt gelb blau rot sind halt sind halt die Primärfarben.

10:53

In in so einem Farbrad zum Beispiel. Und du kannst aus.

10:55

Die man untereinander mischen kann und andere erhält, ne.

10:59

Exakt so sieht's aus, genau. Du kannst sie untereinander mischen und und alle anderen Farben damit quasi erzeugen so.

11:05

Die Farben, die sich gegenüber liegen bilden, äh also in diesem Farbrad bilden sozusagen den größtmöglichen Farbkontrast untereinander. Das heißt, so ein orange liegt

11:15

dem Blau gegenüber und bildet dementsprechend den größtmöglichen Farbkontrast, das heißt auf so einem äh auf so einem Spektrum, auf so einem Wellenspektrum sind das sozusagen die beiden am unterschiedlichsten Farben zueinander. Das heißt, sie haben den größten Kontrast, also wenn man über Kontrast denkt, so wie

11:30

in Helligkeit werden, ja? Dann hast du ganz dunkel, ganz hell, ja? Das ist quasi so der Helligkeitskontrast, das gibt zwei Farben auch

11:38

Dass du quasi sagst, okay, das ist ganz orange und das ist ganz blau und dementsprechend liegen die beiden.

11:43

Farben an gegenüberliegenden Seiten eben auf diesem Farbrad oder eben auch auf dem äh auf dem Spektrum. Und jetzt ist es so, dass

11:51

dadurch, dass in fast jedem Film eine bestimmte Sache fast immer zu sehen ist und das ist Hautfarbe, die durchaus, also je nachdem, wo man

12:00

also unabhängig davon was für 'ne Hautfarbe man selber auch hat also egal ob man jetzt irgendwie

12:06

dunkler ist oder heller oder wie auch immer, ähm sortieren sich die meisten Hautfarben oder finden sich die meisten Hautfarben dann irgendwo in diesem Orangespektrum an. Das kann heller sein, das kann dunkler sein und so weiter. Und dadurch, dass.

12:19

Diese Farbe eigentlich durch Hautfarbe im Film schon besetzt ist, ist, um den größtmöglichen Farbkontrast zu erzeugen.

12:28

Die logische Schlussfolgerung, dass man als Komplementärfarbe dazu, weil sie sich einfach auch gut ergänzen, das Blau nimmt.

12:35

Und deswegen entsteht eigentlich fast immer dieser Look bei diesen bei den Blogbustern, dass man sich auf diese zwei Farben ähm das man auf diese zwei Farben

12:44

zurückgreift. Das hat unter anderem auch den Vorteil, dass es visuell besonders ansprechend aussieht, weil die Farben, die sich nämlich dem Farbrad gegenüber liegen.

12:53

Verstärken sich gegenseitig und wirken einfach auch für das menschliche Auge am schönsten. Und es geht tatsächlich so ganz, ganz, ganz, ganz weit zurück, weil wir es auch unserer, aus unserer Umwelt auch so äh kennen. Also wenn du jetzt

13:05

denkst, wieso Himmel und Erde aussehen, dann hast du auch die

13:08

beiden Farben oder wenn du an 'nen Sonnenuntergang am Meer denkst dann hast du auch die beiden Farben. Das heißt es sind einfach Farben die wir von Natur aus also wirklich noch aus aus finsterster Steinzeit

13:18

eigentlich als angenehm empfinden, als schön empfinden, als Wohltun fürs Auge. Und deswegen bemüht man sich diesen, also bemüht man eben, diese beiden Farben ähm ganz viel

13:27

Weiterer Vorteil ist auch, dass sie die Figuren auch sehr gut herausarbeiten, weil eben, dass die beiden Farben so weit auseinander liegen, dass du dann auch immer die Protagonisten in dem Film auch gut sehen kannst, also kannst sie auch immer

13:39

gegen die die bläulichen Hintergründe und so auch immer

13:42

klar umrissen, wahrnehmen und so weiter, anstatt dass die jetzt zum Beispiel auf einem roten Hintergrund sind oder so, was dann irgendwann auf auf Dauer auch auch anstrengend wäre, ähm

13:51

und der Punkt, den wir eben auch schon hatten

13:55

Handlung des Films wird natürlich ganz stark verstärkt, ne? Also wenn du jetzt so 'n Blade Runner hast oder so 'n Dark Night oder so, dann wirkt das Blau eigentlich irgendwie bedrohlich und kalt und dystopisch und eigentlich so menschenunfreundlich. Wohingegen dann eben die Protagonisten.

14:11

Dich mitnehmen als sozusagen die Helden, als die Menschen in dieser in dieser äh unangenehmen bläulichen, kalten äh menschenfeindlichen Umgebung, die ich dann durch so einen Film quasi dann auch

14:22

begleiten. Genau.

14:24

So eine steile Theorie grade. Das kommt

14:26

jetzt gerade, wo du das erzählst. Ähm der der Greenscreen, so wie ihn heute alle kennen, der war ja früher der Blues Green, das heißt früher wurde ja oft

14:34

Blau als Hintergrund verwendet und ähm

14:37

wenn du eben sagst, Hautfarben oder dieses orangene, das ist die Komplementärfarbe dazu ist, dann war das mit Blau damals naheliegend, weil man eben gesagt hat, okay, das ist die Farbe, die im Kontrast zu dem Sprecher, der vor oder zu dem Schauspieler, der vor diesem Blues-Green dann steht, ähm sich am meisten abhebt, ne?

14:54

Genau, also das es hat beides also auch der Greenscreen äh hat seine Berechtigung genau aus dem Grund, weil auch Grün in der Haut nicht enthalten ist, ne? Und dadurch

15:03

kann man äh besser damit arbeiten, äh aber ja, also das Blau eben genau in dem in dem Blues Green beziehungsweise Greenscreen hat eben genau den äh.

15:12

Ja, die Berechtigung, ähm aufgrund aufgrund dessen, ja, genauso sieht's aus.

15:16

Ähm genau und jetzt ist es halt so, jetzt haben wir die ganzen Poster und so und die imolieren das Ganze natürlich oder deine DVD-Cover äh

15:25

ähm weil sie also weil's halt simple Farbtheorie ist, weil weil genau das ähm erzielt werden will, was eigentlich in dem Film auch erzielt werden will, nämlich es muss ansprechend aussehen.

15:36

Charaktere müssen klar erkennbar sein es soll irgendwie die Tonalität des Films abbilden, es soll ansprechend hab ich grad schon gesagt. Genau, also all diese Dinge

15:46

die die man im Film dann macht, macht man dann eben genau auch in der Gestaltung der der Poster. Und deswegen sind die jetzt alle orange blau.

15:54

Ja, man sieht aber auch jetzt, wo ich mir so die ganzen Poster mal äh angucke

15:58

ähm das ist da aber auch so eine so eine Zwei- äh Teilung gibt. Das eine äh wird, da wird halt viel mit dem Blau gearbeitet, das sind dann eben so dystopische Welten

16:06

schon fast auch so äh ganz viele Action-Poster, haben ganz viel Blau und arbeiten dann halt auch mitm Rot eben als als Feuer, als Signalwirkung oder so etwas oder.

16:17

Ähm es gibt auch äh Cover und Poster, die haben einen ziemlich hohen Rot oder Orange-Einteil und sind dann schon so ein bisschen

16:25

warm und und zeigen dann auch auf, dass dieser Film eher eine gefühlvolle Geschichte erzählt oder so etwas. Das ist äh faszinierend, also

16:33

das sind natürlich ähm zwei auch auch äh ja Emotionen, die da übertragen werden und ähm

16:40

dass das jetzt, wo du's so sagst, fällt mir das erst ganz bewusst auf, ja.

16:43

Nee, das ist das ist auch ein super eine super Beobachtung grad, weil ne, wenn du jetzt so an so wie soll ich sagen, so nette, warmherzige, romantische Filme für die Generation fünfzig plus irgendwie.

16:56

Ja, also hier Best Western Marriot Hotel oder wie das Ding hieß, so. Ähm.

17:01

Mary Gold, ja.

17:02

Genau, ja, genau. Ne, dann hast du halt auch so einen Post. Also ich weiß jetzt nicht genau ausm Kopf, wie wie das aussah. Aber dann hast du halt so ein Poster. Das ist so besch und cremefarben und warm und so, ne. Genau das, weil weil du willst quasi nicht diese dystopische Welt zeichnen, sondern du willst eigentlich eine Welt zeichnen, die irgendwie

17:16

Ja, menschlich ist. Und und da kommt es her. Und man muss auch dazu sagen, also es ist nicht nur auf diesen Kontrast beschränkt. Also es gibt unzählige Varianten.

17:28

Dieses dieser dieser Komplementärfarben und dieses Spiel damit. Ähm natürlich ist man, wie ich gerade schon eingangs erwähnt habe, ein bisschen beschränkt dadurch, dass halt.

17:38

In der Regel irgendwie eine Hautfarbe sich irgendwo in diesem orange Spektrum wiederfindet und dadurch hast du halt auch der gegenüberliegenden Seite ähm.

17:47

Ja beschränkten Spielraum, aber es muss halt kein Blau sein, also du kannst natürlich auch ein Film machen, der ein bisschen ins Violett geht oder einen Film, der ein bisschen ins Grünliche geht. Also ich denke da zum Beispiel an so Sachen wie Matrix.

17:58

Dann die späteren Releases, die dann ja grünlich gegradet waren oder auch zuletzt.

18:03

Sah er auch eher in so einem grünen, gelblichen Bereich angesiedelt aus, aber wie gesagt, das sind alles eigentlich nur Varianten von.

18:12

Ja, von diesem Orangeteel der der sehr präsent ist und sehr zugegen. Ach so und eine Sache, die ich auch noch äh sagen wollte, zu dir gerade für auch das ist nämlich ein Punkt, warum Blockbuster, also warum, ne, warum Blog besser? Weil in Blockbustern Explosionen gibt,

18:26

Ja, weil Explosion halt richtig knallen müssen auf dem Screen, weil die richtig geil orange und feurig aussehen müssen. Und dann hilft es natürlich, wenn so ein oranger Feuerball, Junge, genau auf dem auf so einen blauen Hintergrund liegt.

18:41

Ne

18:41

Du hast jetzt aber äh zwei Beispiele gebracht, die die mich echt tatsächlich jetzt gerade nochmal so ein bisschen zurückerinnern lassen. Äh Matrix, ne? Du hast es gerade

18:48

gesagt, dieser Grünton. Äh der erste, der kam ja vor zweitausend und ähm die

18:53

die Fortsetzung, die kamen ja danach. Und dann weiß ich noch, mittlerweile ist es ja ähm ich sage mal, bei den bei den Filmen ähm Ästhetikern ja mittlerweile einen Glaubenskrieg geworden. Wenn da eine Neuveröffentlichung kommt von dem Film

19:06

dann kriegt das jetzt ein neues weil die sagen oh

19:09

okay, wir müssen den ersten Matrix jetzt so anpassen, damit der auch so grün ist, wie die alten. Äh und dann kommen die Puristen und sagen, ja, aber so, wo sah der damals nicht aus? Ich will das alte ColorGrading mit den kühleren äh Farben wieder haben

19:20

ähm sieben zum Beispiel von David Fencher, war auch so ein Fall

19:25

der nachdem diese Möglichkeit bestand und und David wohl total begeistert von war, der komplett einmal überarbeitet wurde und viele einfach sagen, aber das ist das ist jetzt irgendwie zu viel des Guten, ne.

19:36

Und auch zweitausendeins, ich glaube, darüber haben wir uns ja äh oft unterhalten

19:40

was die Herstellung des Original Color Gradings von damals angeht. Ähm ich glaube, das kann auch nur einer mit Sicherheit sagen, der den Film damals im Kino gesehen hat, welches Colorgrading jetzt das originell äh original

19:52

ist, ne.

19:52

Selbst daran gearbeitet, ne, ja.

19:54

Oder selbst daran gearbeitet.

19:55

Eben genau, weil äh Farbwissenschaft ist sozusagen keine keine harte Wissenschaft am Ende. Also natürlich gibt's gerade jetzt im digitalen Bereich, natürlich fixe Vorgaben, für Farben, für Sättigung, für uns so weiter. Aber tatsächlich im analogen Bereich, ne, also wie damals eben zweitausendeins,

20:11

ist das halt ja eine eine ungefähre Ermessenssache äh am Ende

20:15

des Tages. Was sieht richtig aus, ne? Und was sieht so aus, wie die Vision von Stanley Cubrik war? Weil's am Ende nur Stanley Kubrick und der Kameramann und der Techniker, der bei Eastman Code wahrscheinlich gearbeitet damals

20:28

ähm und die sind ja alle tot, nehme ich mal an, ja.

20:32

Ja, genau, also das ein kleiner Abriss ähm zum Thema Colorgrading und warum eigentlich alle Poster ähm und Filme grad Orange blau.

20:42

Daherkommen, jetzt wisst ihr Bescheid, achtet mal drauf.

20:45

Tja, vielen Dank. Äh wieder mal was gelernt. Und jetzt, jetzt fange ich auch glaube ich mal an, mein Blu-ray-Regal einfach mal nach Farben zu sortieren. Einfach weil's ästhetisch ist. Ich mache jetzt mal das Farbrad in mein Blu-ray-Regal rein.

20:56

Das stimmt. Das ist eine gute.

21:01

Cool, ja dann äh hat's mir mal wieder äußerst viel Spaß gemacht mit euch und äh wir hören uns sehr bald wieder.

21:07

So sieht's aus. Vielen Dank, tschü.

21:10

Bis dahin. Tschö.

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